Pressemitteilung -
Übung in Louisenlund: Flugzeugabsturz mit 27 Verletzten
Eine Cessna ist über Louisenlund abgestürzt, brennende Trümmerteile liegen verteilt auf dem Campus, auch einige Schul- und Wohngebäude haben Feuer gefangen. Verletzte rufen aus den Gebäuden um Hilfe, auch in der Schlei kämpfen Menschen um ihr Leben. Um 16:48 Uhr wird Alarm ausgelöst, die Sirenen schrillen. Im Minutentakt rücken Feuerwehren und Rettungsfahrzeuge an. Schläuche werden ausgerollt, Leitern ausgefahren, Fahrzeuge eingewiesen. Ein Großeinsatz für die Organisationen des Bevölkerungsschutzes am Samstagnachmittag, 12. November 2022, in Louisenlund - zum Glück nur eine Übung.
Die Einsatzleitung hatte für die rund 130 Einsatzkräfte mit dem Flugzeugabsturz ein Szenario entwickelt, das die Brandschützer und Rettungsdienste voll forderte. Eine Übung in dieser Größenordnung hat es im Kreisgebiet lange nicht gegeben. Teilnehmer der Übung waren die Feuerwehren aus Güby, Kochendorf, Hummelfeld, Wolfskrug, Kosel, Eckernförde aus dem Kreis Rendsburg-Eckernförde sowie Borgwedel und Geltorf aus dem Nachbarkreis Schleswig-Flensburg. Außerdem wurden die DRK-Bereitschaft und das THW aus Eckernförde alarmiert.„Unser Hauptaugenmerk galt der kreisübergreifenden Zusammenarbeit der Feuerwehren, um die Abstimmung untereinander zu optimieren“, sagte Stephan Koch, Einsatzleiter, Wehrführer aus Güby und zugleich Leiter der Louisenlunder Feuerwehr-Gilde. Aus Louisenlund nahmen Schülerinnen und Schüler der Feuerwehr-Gilde, des THW-Stützpunktes, der Lifeguard-Gilde und der First-Responder-Gilde teil, die trotz ihres jungen Alters großen Einsatz zeigten.
Noch realistischer war die Übung durch das Mitwirken von Schülerinnen und Schüler, die in den Gebäuden um Hilfe schrien, viele von ihnen als Verletzte geschminkt. Insgesamt 27 Personen wurden durch den Absturz verletzt und mussten aus den Gebäuden gerettet werden. Nebelmaschinen in den Häusern erschwerten den Zugang, sodass Atemschutzgeräteträger erforderlich waren. Mit der Drehleiter der Eckernförder Feuerwehr wurden Schülerinnen und Schüler aus den oberen Stockwerken gerettet. Die Lifeguard-Gilde konnte drei Personen aus der Schlei bergen. Das Büro des Stiftungsleiters Dr. Peter Rösner war das Lagezentrum. Hier gingen die Meldungen der Hauseltern ein, welche Personen noch vermisst bzw. gefunden wurden.
„Die Übung war für alle sehr lehrreich“, betonte Wolfgang Tirs, Leiter der Rettungsgilden, „für die Schülerinnben und Schüler, Mitarbeitenden und die Einsatzkräfte.“ Viele der Einsatzkräfte waren erstmals auf dem Gelände. Die Zusammenarbeit aller Wehren habe sehr gut funktioniert, Verbesserungsbedarf gebe es aber bei der Koordinierung der Einsatzfahrzeuge. So könnte der Kapellenparkplatz als Sammelstelle für die Fahrzeuge dienen, um diese von dort aus gezielt zu den verschiedenen Gebäuden zu lenken.
„Gerne haben wir unseren Bildungscampus für die Großübung zur Verfügung gestellt. So konnten alle Facetten eines Ernstfalls geprobt werden. Das war nicht nur für die Einsatzkräfte eine hervorragende Möglichkeit, sondern auch wir in Schule und Internat haben sehr davon profitiert und können unser Sicherheitskonzept weiter verbessern“, zog Stiftungsleiter Dr. Peter Rösner ein positives Fazit.
Themen
Louisenlund ist Internat, Ganztagsgymnasium, IB World School sowie Grundschule. Seit 1949 führt die Stiftung Louisenlund junge Menschen zur allgemeinen Hochschulreife und ist heute staatlich anerkanntes Gymnasium. Neben dem Abitur bietet Louisenlund auch einen englischsprachigen Schulabschluss an: das International Baccalaureate Diploma (IB). Der Abschluss ermöglicht Schülern neben dem deutschen auch einen weltweiten Hochschulzugang. Darüber hinaus ist Louisenlund als Round Square Schule weltweit mit über 200 Schulen vernetzt. 2015 hat die Stiftung Louisenlund ihr Bildungsangebot um eine Halbtagsgrundschule für Schüler aus der Region erweitert und ermöglicht somit eine lückenlose Schulbildung von der 1. Klasse bis zur Hochschulreife. Seit 2016 fördert Louisenlund als plus-MINT Talentzentrum begabte MINT-Schülerinnen und Schüler und bietet als erstes Internat Norddeutschlands das spezielle plus-MINT Talentförderprogramm von MINT-Talenten an. Derzeit besuchen knapp 440 Schülerinnen und Schüler Louisenlund. Davon sind 340 Schülerinnen und Schüler intern (Internat) und 100 Schülerinnen und Schüler extern.
Stiftung Louisenlund