Direkt zum Inhalt springen
Im Lern- und Forschungszentrum Louisenlund fanden interessante Projekte und Workshops statt.
Im Lern- und Forschungszentrum Louisenlund fanden interessante Projekte und Workshops statt.

Blog-Eintrag -

Zweiter MINT-Campus in Louisenlund

Ein perfekter Ort zum Netzwerken und Fachsimpeln für junge Forscherinnen und Forscher war am 7. und 8. Juni die Stiftung Louisenlund. Zum zweiten Mal lud unser plus-MINT-Team zum MINT-Campus an die Schlei ein. Schülerinnen und Schüler aus ganz Schleswig-Holstein trafen sich an dem Wochenende, um ihre innovativen Projekte und Forschungsergebnisse zu präsentieren, zu lernen und sich mit anderen naturwissenschaftlichen Talenten auszutauschen. Neben den etwa 60 Mädchen und Jungen aus anderen Schulen, Internaten und Forschungszentren waren auch die rund 70 Louisenlunder plus-MINT Schülerinnen und Schüler dabei sowie viele Kinder und Jugendliche, die sich für unser plus-MINT-Talentförderzentrum interessierten.

„In Louisenlund gab es vermutlich das erste Chemielabor“, sagte Stiftungsleiter Dr. Peter Rösner bei seiner Begrüßung der Gäste im Lern- und Forschungszentrum. Er erinnerte dabei an die geheimnisvollen Experimente des sagenumwobenen Grafen St. Germain, der Mitte des 18. Jahrhunderts nach dem Elixier des ewigen Lebens und nach der Formel für die Verwandlung von Metall zu Gold in dem Alchemistenturm suchte. Auch wenn diese Ergebnisse vermutlich nicht auf dem MINT-Campus zu Tage treten werden, so appellierte Peter Rösner doch an die Schülerinnen und Schüler, sich weiter in den Naturwissenschaften zu engagieren, Fragen zu stellen, um Lösungen für die Zukunftsfragen zu finden. Auch plus-MINT-Leiter Frank Dallmeyer betonte, dass dieses Forum eine hervorragende Möglichkeit sei, Kontakte zu den verschiedensten Instituten und Fachleuten zu knüpfen.

Im Mittelpunkt des MINT-Campus standen die Projektpräsentationen im LFZ. Auch Teilnehmende vom diesjährigen Bundesfinale von Jugend forscht waren mit dabei. Darunter Jaan Matti Seemann und Till Tatka, die an einem umweltfreundlichen Asphalt tüfteln. „Ein Bitum-Ersatz ohne Erdöl“, sagte Till (17) von der Kieler Max-Planck-Schule. Und auch Marie-Louise Rulfs stellte ihre Ergebnisse bezüglich der Erforschung dunkler Sterne vor. Die 17-jährige Louisenlunderin belegte beim Bundesfinale in Heilbronn mit ihrem Projekt den 5. Platz.

Das Theodor-Storm-Schule in Husum besuchen Oliver Wiese und Bahne Peters. Sie entwickeln derzeit einen mobilen Sodastream. „“CO2toGo“ heißt ihr Projekt. Die handliche Flasche sorgt dank eines kleinen Kohlensäurespenders unterwegs für erfrischendes Mineralwasser. „Die Flaschen werden im 3-Druck-Verfahren hergestellt“, betonte Bahne. Das Projekt fand auch der Louisenlunder Lehrer Christopher Tropp spannend. Er sprach die beiden beim Regionalwettbewerb von Jugend forscht in Heide an und lud sie zum MINT-Campus ein. Die Fachjury in Louisenlund wählte das junge Forscher-Duo auf Platz 1 in der Kategorie Technik/Mathe und Informatik. In der Kategorie Physik und Chemie konnten Anna-Lena Griesler und Maya Fischer mit ihrem Projekt „Natürliche UV-Schutzmittel - eine Alternative?“ die Jury überzeugen. Dafür haben die Schülerinnen von der plus-MINT Schule Steinmühle verschiedene Substanzen auf ihre Fähigkeit zur Absorption und Reflektion von UV-Strahlung untersucht. Nicht nur die Jury, sondern auch die Teilnehmenden und Gäste des MINT-Campus waren von diesem Projekt begeistert, was ihm auch den Publikumspreis „Sieger der Herzen“ einbrachte und damit eine riesige Packung Schokolade - mit einem deutlichen Vorsprung in der Abstimmung.

Mit Jakob van der Lip und Aaron Prinz forschen zwei Louisenlunder Schüler direkt vor ihrer Haustür. Sie entnahmen der Schlei Wasserproben und analysieren Mikroplastik, das sich darin befindet. In Kürze erreicht ihre Forschungsarbeit ein noch höheres Level, denn die Kurt Hahn“ ist bald startklar. Das mit modernster Labor-Technik ausgestattete Forschungsschiff bietet den Schülerinnen und Schülern an Bord einmalige Möglichkeiten für mikrobiologische Forschungen.

Mit bloßer Hand nähert sich Anastasia Malenki zwar nicht ihrem Forschungsobjekt, aber mit einem Einwegglas hat sie vor den Hausspinnen in dem Terrarium keine Angst. „Ich untersuche die Reißfestigkeit und Klebrigkeit von Spinnenseide, die aus Proteinfasern, den so genannten Spidroinen besteht. Dafür lässt sie die Tiere fleißig Netze spinnen, um die Fasern dann näher zu untersuchen.

Der Einladung zum 2. MINT-Campus waren auch viele ehemalige Schülerinnen und Schüler aus Louisenlund gefolgt. Kilian Schröder absolvierte 2023 sein Abitur und studiert jetzt im zweiten Semester Ingenieurinformatik in Magdeburg. Das Besondere daran: es ist ein duales Studium. In den Semesterferien arbeitet Kilian bei Volkswagen. Dort hilft er bei der Entwicklung der Software für Elektromotoren. Dieses Studium stellte Kilian in einem der vielen Workshops vor, die am Samstag stattgefunden haben. „In Louisenlund habe ich gelernt, wissenschaftlich zu arbeiten“, sagt der Einser-Abiturient. Das hilft ihm sehr im Studium. Vielen seiner Kommilitonen sei die Umstellung von Schule auf Universität sehr schwergefallen.

Immer auf der Suche nach klugen Köpfen ist die Norddeutsche Pflanzenzucht. Sie war mit einem Infostand dabei. Das Unternehmen in Holtsee kooperiert schon länger mit dem plus-MINT Internat Louisenlund. „Als mittelständisches Unternehmen sind uns als Norddeutsche Pflanzenzucht Kooperationen im Bereich der Forschung und mit künftigen Forschenden sehr wichtig. Wir freuen uns, dass wir den Schülerinnen und Schülern der Stiftung Louisenlund die Möglichkeit bieten können, sich frühzeitig mit Themen wie der Genomforschung oder Züchtungsmethodik, beispielsweise zur Steigerung von Erträgen im Raps, auseinanderzusetzen“, erläutert , Leitung Forschung und Züchtung und Gesellschafterin der Norddeutschen Pflanzenzucht Hans-Georg Lembke KG.

In weiteren Workshops ging es um Künstliche Intelligenz, die Folgen des Klimawandels und die Verteilung von Forschungsgeldern. Im Workshop mit Pamela Fleischmann ging es um die Vernetzung von digitalen Geräten – vom Handy bis zum Kühlschrank. Welche Vorteile liegen in dieser Kommunikation von Alltagsgegenständen und auch welche Risiken sind damit verbunden?

Beim MINT-Campus hatte das Organisationsteam um die FJNlerin Niala Gehrandt und Christopher Tropp ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm auf die Beine gestellt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten Volleyball spielen, den Campus erkunden, die „Kurt Hahn“ am Bootsanleger besichtigen.

Mit der „Wolkenforscherin“ Professorin Mira Pöhlker und der Physikerin Dr. Caroline Rodenbek stellten zwei Expertinnen ihre Forschungsarbeiten vor. Mira Pöhlker vom Leibniz-Institut für Troposphärenforschung in Leipzig untersucht die komplexen Prozesse zwischen Wind, Aerosolen und Verschmutzung, um zu ergründen, wann Wolken, Regen, Hagel oder Schnee bringen.

Neutrinos sind winzig klein und so leicht, dass man ihre Masse nicht mit bekannten Instrumenten messen kann, erläuterte Caroline Rodenbeck in ihrer Key Note zum Auftakt des MINT-Campus. "KATRIN ist die genaueste Waage der Welt“, sagte sie. KATRIN steht für Karlsruhe Tritium Neutrino Experiment konnte. An dem Projekt arbeiten weltweit Forscherinnen und Forscher zusammen, die die Masse dieser "Leichtgewichte des Universums" mit bisher unerreichter Präzision eingrenzen wollen.

Links

Themen

Kategorien

Kontakt

Achim Messerschmidt

Achim Messerschmidt

Pressekontakt PR, Öffentlichkeitsarbeit und Marketing +49(0)4354 999 260