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Schülerzeitungsgilde im Interview mit Kinderbuchautorin Kirsten Boie
Wenn Kirsten Boie schreibt, dann trifft sie immer den richtigen Ton. Charme, Wärme, Herz und Humor – diese Eigenschaften kennzeichnen ihre Werke. Deshalb sind ihre Geschichten auch so beliebt, egal ob es die lustigen Geschichten vom Meerschweinchen „King Kong“ sind, die Kriminalfälle des afrikanischen Jungen „Thabo“, die Abenteuer von „Ritter Trenk“ oder die bedrückende Atmosphäre in ihrem Buch „Dunkelnacht“. Die 71-jährige Kirsten Boie zählt zu den bekanntesten Kinder- und Jugendbuchautor:innen – Grund genug für die Schülerzeitungsgilde der Juniorenstufe Louisenlund, die Hamburgerin zum Interview einzuladen. Per Videokonferenz stand die mehrfach ausgezeichnete Autorin den jungen Schülerinnen und Schülern Johanna, Leonard und Henner Rede und Antwort. Die Nachwuchsreporter hatten sich gemeinsam mit dem Leiter der Gilde, Achim Messerschmidt, auf das Interview mit der erfolgreichen Autorin vorbereitet.
„Ich kenne Louisenlund“, sagte Kirsten Boie im Gespräch. In dieser idyllischen Region fühle sie sich wohl, sie kenne die Schlei von ausgiebigen Spaziergängen und als Lehrerin habe sie früher mit ihrer Klasse in der Jugendherberge Borgwedel, in der Nähe von Louisenlund gewohnt.
Sie wollte eigentlich gar nicht Schriftstellerin werden, dabei schrieb sie schon als Kind gerne Geschichten. „Nur wenige in ihrer Branche können von ihrem Einkommen leben“, wusste sie damals. Kirsten Boie wurde daher Lehrerin. Als sie und ihr Mann sich entschieden, ein Kind zu adoptieren, blieb sie zuhause und schrieb 1985 ihr erstes Kinderbuch: "Paule ist ein Glücksgriff“. Mittlerweile hat sie über 100 Kinder- und Jugendbücher geschrieben, die in viele Sprachen übersetzt und einige sogar verfilmt wurden. „Wo sie ihre Ideen her hat“, wollten die jungen Louisenlunder Reporter wissen. „Viele Geschichten entspringen meinen eigenen Erfahrungen“, sagt sie. Seit vielen Jahren engagiert sich Kirsten Boie mit ihrer „Möwenweg-Stiftung“ für Kinder in Swasiland, sie will helfen, deren Lebensbedingungen zu verbessern. Durch ihre vielen Reisen in das afrikanische Land entstand die Bücherreihe über den jungen „Thabo“. Aber Boie sind auch schon Ideen für Bücher an ungewöhnlichen Orten gekommen, „beispielsweise an einer roten Ampel“, erinnert sie sich noch gut. Aber auch Kirsten Boie fragte nach, wollte genau wissen, ob vielleicht einer der Schülerinnen und Schüler aus der Gilde gerne Geschichten schreibt und wie es sich so in Louisenlund lebt.
Lesen ist das A und O
Dass Lesen gerade für Kinder eine große Bedeutung hat, ist uns auch in Louisenlund bewusst. Bereits in der Grundschule gibt es jeden Tag eine Lesezeit, in der die Mädchen und Jungen zur Ruhe kommen können, ein Buch ganz nach eigenem Interesse auswählen und lesen dürfen. „Wer Lust hat, kann gerne über das Buch mit uns sprechen, uns erzählen, warum das Buch gefallen hat “, sagt Grundschulleiterin Claudia Hoeschen. Je früher der Grundstein für Freude am Lesen gelegt wird, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit für einen nachhaltigen Erfolg.
Das ist auch für Kirsten Boie eine Herzensangelegenheit. Lesen ist das A und O, davon sind wir in Louisenlund überzeugt. Lesekompetenz gilt als zentraler Schlüssel zum Bildungserfolg. Wenn wir regelmäßig lesen, kann uns das helfen, unsere geistigen Fähigkeiten bis ins hohe Alter zu erhalten. Durch den Kontakt mit verschiedenen sprachlichen Bildern, Charakteren, sozialen Konstrukten, neuen Ideen und Realitäten in Büchern schulen wir nicht nur unsere Intelligenz, sondern halten auch unser Gehirn fit. Lesen ist also Gehirnjogging.
Und da leistet Kirsten Boie mit ihren erfolgreichen Büchern einen wichtigen Beitrag. Kinder, die ihre Geschichten lesen, sehen die Welt durch die Augen der Charaktere, fühlen mit ihnen. Das bereitet Freude und schult auch die emotionale Intelligenz.