Blog-Eintrag -
Medienkompetenz: In Louisenlund lernen Schülerinnen und Schüler, Fake News zu erkennen
Gezielte Falschmeldungen (Fake News) und Verschwörungstheorien gibt es schon lange. Allerdings war es noch nie so leicht, so viele Menschen damit zu erreichen, nämlich durch die Sozialen Medien. Die Grenze zwischen objektiven, nachgeprüften Informationen und subjektiven Meinungen von Einzelpersonen verschwimmt. Jeder Mensch kann in den Sozialen Medien Nachrichten verbreiten – unabhängig davon, ob sie der Wahrheit entsprechen oder nicht. Viel aufwändiger ist es dagegen, den Wahrheitsgehalt solcher Nachrichten zu überprüfen. Das Internet verfügt über eine derartige Informationsflut, in der es schwerfällt, das Wesentliche vom Unwesentlichen zu unterscheiden
Deswegen gewinnt die Medienkompetenz im digitalen Zeitalter an Relevanz. Denn es wird von jedem Bürger und jeder Bürgerin erwartet, Informationen und Nachrichten kritisch und reflektiert zu prüfen sowie persönliche von öffentlichen Meinungen zu unterscheiden. Medienbildung ist ein wesentlicher Bestandteil der politischen Bildung – auch in den Schulen. Seit mehreren Jahren unterstützen Medien die Schulen bei diesem Vorhaben. „Journalismus macht Schule“ heißt das Projekt, das jedes Jahr im Mai Schulklassen und Journalisten miteinander vernetzt.
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Im Rahmen des WIPO-Unterrichts von Frank Dallmeyer war jetzt der Journalist Wulf Rohwedder zu Gast bei uns in Louisenlund. Rohwedder arbeitet seit mehr als 20 Jahren für die Tagesschau in der ARD. Im Ressort Investigativ. Als Mitglied im Team Faktenfinder geht Wulf Rohwedder aktuellen Geschichten auf den Grund und überprüft deren Wahrheitsgehalt.
„Fake News sind Nachrichten mit bewusst täuschendem und manipulativem Inhalt“, betonte Wulf Rohwedder. „Sie dienen der Desinformation, sie wollen die eigene Seite stärken, die andere schwächen und so Feindbilder aufbauen.“ Journalist Rohwedder erläuterte in seinem Impuls-Vortrag, wie eine Information zur Nachricht verarbeitet wird, nach welchen Qualitätskriterien Medienberichte entstehen, welche Quellen vertrauenswürdig sind und welche eben nicht.
Auch für Maud Partecke, Medienpädagogin der Stiftung Louisenlund, ist Medienkompetenz so wichtig wie Mathematik oder Biologie. Sie hat die Schülerinnen und Schüler aus dem zehnten Jahrgang auf den Besuch von Wulf Rohwedder thematisch vorbereitet. „Die Schülerinnen und Schüler haben Techniken zur kritischen Prüfung von Nachrichten kennengelernt“, sagt sie. Dabei nahmen die Mädchen und Jungen insbesondere die Quellen der Nachricht, das Impressum und die Aufmachung des fragwürdigen Artikels in Augenschein.
Wulf Rohwedder sieht darin genau die richtigen Methoden, um eine Nachricht als Fake News zu enttarnen. Passen Überschrift und Inhalt des Textes zusammen? Denn oftmals ziele die Überschrift nur darauf ab, Meinung zu machen. Wer ist der Autor? Handelt es sich bei den genannten Experten vielleicht eher um Pseudo-Experten? Eine beliebte Methode, Desinformationen zu verbreiten, ist es, Personen zu nennen, die bei genauerer Recherche, überhaupt keine Qualifikation nachzuweisen haben. Oftmals mangelt es auch an Logik in den Fake News. Mit Zahlenverständnis und logischem Denkvermögen können so Lügengeschichten aufgedeckt werden.