Louisenlunder Theatergilde glänzt mit märchenhafter Komödie

Viel zu ernst ist das Grimm’sche Märchen von „Die zertanzten Schuhe“. Da musste Regisseur und Theatergildenleiter Jan-Patrick Faatz kräftig an der Handlung feilen, um die Geschichte mit einer ordentlichen Portion Humor zu würzen. Denn so hatte es sich sein Schauspielensemble gewünscht, das diesjährige Theaterstück sollte lustig sein. Die weiteren Vorschläge, wie „Hexenjagd“ oder „Clockwork Orange“, fielen daher bei den Schülerinnen und Schülern durch.

Nach dem sehr tragischen Stück „Romeo und Julia“ im Vorjahr, in dem am Ende kaum jemand überlebte, sollte nun viel gelacht werden. Und das ist Jan-Patrick Faatz sowie Matthias Schürmann und vor allem seinen jungen Akteuren grandios gelungen. Die rund 800 Zuschauerinnen und Zuschauer in den vier Vorstellungen hatten ihren Spaß bei dieser temporeichen Komödie und dankten es dem Ensemble mit viel Applaus.

Zwei Halunken auf der Flucht

Warum seine beiden Töchter, Prinzessin Meg (Donata Scheele) und Prinzessin Lila (Sophie Bönecker), immer mit zertanzten Schuhe zurückkommen, ist dem König, gespielt von Cassia Karkamm, ein absolutes Rätsel. Da kommen die beiden zwielichtigen Gesellen Jack (Kjell Blase) und Morton (Jakob van der Lip) gerade recht. Sie sollen das herausfinden, wo dran bereits andere Prinzen gescheitert sind: „Wo treiben sich die beiden Prinzessinnen nachts herum? Doch die beiden sind weder edle Prinzen noch besonders clever, eher Scharlatane, Betrüger und daher im ganzen Land gesucht. Vor allem sind ihnen die beiden Prinzessinnen immer um einen Schritt voraus. Erschwert wird die ganze Sache noch durch Fürstin Bahlia, eiskalt gespielt von Luisa Santus, und die mordlustige Carla (Mara Angelé). Sie wollen den König stürzen und selbst die Herrschaft an sich reißen. Dabei helfen soll ihnen der gefügige Prinz Valerius.

Bühnenkampf will gelernt sein

Mit viel Wortwitz, Dynamik und Spielspaß brachte die Theatergilde auch in diesem Jahr wieder ein exzellentes Stück auf die Bühne, das sowohl für Kinder als auch Erwachsene bestens geeignet war. Perfekt angeleitet von Jan-Patrick Faatz und Matthias Schürmann, wurde Woche für Woche mit den Jugendlichen geprobt. „Wenn die Premiere näher rückt, wird häufiger geprobt“, betont Faatz, unter anderem auf einer Probenfahrt nach Kiel. Dort lernten sie auch bei einem Experten, wie man sich beim Bühnenkampf richtig bewegt, und damit die Kampszenen sehr echt aussehen.

Zum Gelingen des Stückes haben auch die Kulissenbauer beigetragen, die die Bühne in ein Schloss verwandelten. Das Publikum dankte nicht nur mit Applaus, sondern auch mit Spenden und die werden immer benötigt, müssen doch Jahr für Jahr neue Kostüme, andere Requisiten oder auch Theaterbesuche der Gilde finanziert werden.