Blog-Eintrag -
Die Schleitaufe war wieder der Höhepunkt des Louisenlunder Hafenfestes
Die Jüngsten aus Louisenlund kamen zu Beginn des Hafenfestes auf dem Sportplatz voll auf ihre Kosten. Das Grundschulteam hatte für die Mini-Lunder und Geschwisterkinder ein buntes Programm auf die Beine gestellt. Langeweile kam hier nie auf! Ob beim Hobby-Horsing, auf dem Hüpfkissen oder an den Schminktischen – die Kids hatten ihren Spaß. Geschick bewiesen sie auch beim Jonglieren, hier war Pädagoge Filip Singendonk ein gutes Vorbild und zeigte, wie es geht.
Währenddessen begrüßten Stiftungsleiter Dr. Peter Rösner und der Elternbeiratsvorsitzende Marc Ulrich die rund 700 Eltern vor dem Schloss. Marc Ulrich appellierte im Hinblick auf die anstehenden Wahlen der Elternvertretungen, sich zu engagieren. Die Elternschaft sei ein wichtiges Element im Schul- und Internatsleben. Er erinnerte an die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Kollegium in den vergangenen Jahren. Durch eine konstruktive Zusammenarbeit können Elternvertreter die Anliegen und Perspektiven der Eltern einbringen und so dazu beitragen, das Schulklima und die Lernbedingungen für die Schülerinnen und Schüler zu verbessern.
Auch für Peter Rösner ist das pädagogische Dreieck Eltern – Kinder – Schule von großer Bedeutung: „Wenn wir in der Erziehung Ihrer Kinder gemeinsam erfolgreich sein wollen, brauchen wir eine gemeinsame Linie. Das gelingt, wenn wir ein gemeinsames Verständnis für grundlegende Werte und Haltungen teilen.“ Gemeinsames Ziel sei die Erziehung der Kinder und Jugendlichen zu kompetenten Menschen, die sich zutrauen, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen und Herausforderungen zu bestehen, betonte Peter Rösner. Und dafür sei Louisenlund der perfekte Rahmen. „Die Louisenlunder Gemeinschaft bietet Teilhabe und Raum zur Entfaltung, sie lehrt Konfliktfähigkeit, Toleranz, Verantwortung – und, dass für die eigene Freiheit eine verbindliche Ordnung für die Gemeinschaft unbedingt notwendig ist.“
Den Schülerinnen vom Piratenboden (PiBo) obliegt traditionsgemäß die Aufgabe, die Neuen zu taufen. Rund 120 neue Schülerinnen und Schüler sowie etwa 30 Mitarbeitende warten schon ganz gespannt auf ihre Taufe. Doch bevor sie alle mit Schleiwasser getauft wurden, erwarteten alle die Ankunft von Carl von Hessen und seiner Frau Louise, die mit ihrem Gefolge auf der „Kurt Hahn“ den Louisenlunder Hafen erreichten und alle begrüßten. In diesem Jahr schlüpften Elisa Barthe und Nicolaus von Stumm in die edlen Gewänder des berühmten Paares.
Zwei Wochen nach Schulbeginn ist die Schleitaufe der neuen Louisenlunderinnen und Louisenlunder eine wichtige Tradition. Peter Rösner brachte es auf den Punkt, was dieses Ritual bedeutet: „Mit der Taufe signalisieren wir dir: du bist in unserer Gemeinschaft herzlich willkommen. Du kannst, darfst und sollst die Werte dieser Gemeinschaft kennen und hoffentlich schätzen lernen, du darfst dich entfalten, teilhaben und Verantwortung übernehmen. Du kannst viel von dieser Gemeinschaft profitieren, jetzt und sogar viel später im Leben nach deiner Schulzeit. Und die Gemeinschaft ist genau dann stark, wenn du bereit bist, selbst etwas in diese Gemeinschaft einzubringen, wenn du dich engagierst, wenn du freundlich und hilfsbereit bist.“ Gleichzeitig versicherte der Stiftungsleiter, dass die Hauseltern, Lehrkräfte und alle anderen Mitarbeitenden Louisenlunds ihnen Orientierung geben, um diese Werte zu leben und um die Gemeinschaft durch sich selbst zu bereichern.
Premiere feierte in diesem Jahr das Orchester unter Leitung von Jan Patrick Faatz, das vor dem frisch renovierten Brückenhaus mit Musik die Schleitaufe eröffnete. Besonders stimmungsvoll war das gemeinsame Singen aller Besucherinnen und Besucher von „Kein schöner Land“. Nach der Taufe ließen es sich auch die meisten nicht nehmen und vollendeten ihre Aufnahme in die Louisenlunder Gemeinschaft mit einem Sprung in die Schlei.
Ein wichtiges Gremium ist auch die Schülervertretung, die jetzt neu im Amt ist. Vor der Schleitaufe präsentierten sich Schülerpräsident Luc Zimmermann und seine Ministerinnen und Minister, Carla Woeste, Max Kroeger, Anna Loyal, Anton Booth und Philipp Grieffenhagen. Sie versicherten, verlässliche Ansprechpartner für alle Schülerinnen und Schüler in Louisenlund zu sein – sowohl auf dem Hof als auch im Schloss. Unter anderem hat sich das sechsköpfige Gremium vorgenommen, die traditionellen Veranstaltungen auf dem Campus, wie Nikoball und Oktoberfest, weiterhin zu unvergesslichen Festen werden zu lassen. Sportliche Wettkämpfe unter den Häusern, aber auch mit anderen Schulen und Internaten sollen ausgebaut werden.
Den ganzen Tag über hatten alle Interessierten die Möglichkeit, den Campus kennenzulernen. Die Rettungsgilden zeigten ihr Können, bei der Ruanda-Gilde gab es frisch gemahlenen Kaffee, bei der Lund AG schicke Accessoires und die Round Square-Gilde informierte über die internationalen Austauschmöglichkeiten. Auf dem Dach des Lern- und Forschungszentrums präsentierte Christoph Schürmann die neue Sternwarte und in den Laboren luden Versuchsaufbauten zum Experimentieren und Tüfteln ein. Wer mehr über die spannende Historie der Stiftung Louisenlund wissen wollte, der war bei der Führung mit Geschichtslehrer Olaf Thiele bestens aufgehoben. Und auch, wem nach einem Eis zur Abkühlung war, wurde fündig.
Kurz danach begann auch für sie auch schon der Kurt-Hahn-Lauf. Der nach dem Erlebnispädagogen benannte Lauf führt die Schülerinnen und Schüler gut zwei Kilometer vom Schloss über die Kapelle, die Försterei und zurück. Der erste, der die schwierige Strecke meisterte, war Philipp Grieffenhagen. Der 16-Jährige lief allen davon und kam nach 6:32 Minuten ins Ziel.
Für den Gesamtsieg seines Hauses, der Förste oben, reichte es aber nicht. Das Team vom Alleehaus war schneller. Auf Platz drei landete die Mannschaft aus dem Akazienring von Caroline Kossen. Bei den Mädchen gewann Piratenboden/Marstall vor dem Akazienring (Team Steffi Busch) und dem Akazienring (Charlotte Fuse). Schnellste Läuferin war Florentine in 9:14 Minuten.
Nicht nur die Läuferinnen und Läufer, alle hatten sich zum Abschluss eine Stärkung verdient. So endete das Hafenfest 2024 mit einem reichhaltigen Grillbuffet und vielen interessanten Gesprächen. Während die Gäste langsam die Heimreise antraten, fieberten unsere Schülerinnen und Schüler dem nächsten Highlight entgegen – der Schülerhaus-Party.