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Berufliche Orientierung aus erster Hand: Alt-Louisenlunder geben Einblicke in vielfältige Karrierewege
In Louisenlund steht die Gemeinschaft im Mittelpunkt – eine Gemeinschaft, die über die Jahre wächst und Generationen verbindet. Ein eindrucksvolles Beispiel dafür konnte kürzlich wieder im Rahmen des Berufsberatungsseminars des Alt-Louisenlunder Bundes (ALB) erlebt werden. Ehemalige Schülerinnen und Schüler des Internats kehrten nach Louisenlund zurück, um den aktuellen Schülerinnen und Schülern Einblicke in ihre Berufswelten und Erfahrungen zu bieten.
Die Veranstaltung bot den Lund-Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, direkt von den Alumni zu lernen und Fragen zu stellen, die weit über den Unterrichtsstoff hinausgehen. In kleinen Gesprächsrunden und Vorträgen gaben die Alt-Schüler Einblicke in verschiedene Berufsfelder, Ausbildungen und Studiengänge – vom Ingenieurwesen, Medizin, Rechtswissenschaften bis hin zur Wirtschaft. Dabei wurden nicht nur Informationen über klassische Karrieremöglichkeiten vermittelt, sondern auch neue Berufsbilder und moderne Anforderungen auf dem Arbeitsmarkt beleuchtet.
„Lasst euch von den spannenden Geschichten der Alt-Schülerinnen und -Schüler inspirieren“, appellierte Stiftungsleiter Dr. Peter Rösner bei der Eröffnung in der Kunst- und Kulturhalle an die Jugendlichen. Auch der ALB-Vorsitzende Felix te Neues machte ihnen Lust aufs Zuhören und die Gespräche. „Die große Vielfalt an Branchen ist einmalig, nutzt den Dialog“. Für die Schulgemeinschaft sei dieses starke Netzwerk ein unschätzbarer Wert. So werde Louisenlund nicht nur als Schule, sondern auch als lebenslange Gemeinschaft wahrgenommen.
Zum Auftakt gab es eine von ALB-Vorstandsmitglied Louisa Schöne moderierte Podiumsdiskussion zum Thema Start-Up. Ferdinand Dansard aus dem Abschlussjahr 2016, Jan Wedemeyer, der 2020 sein Abitur absolvierte und die Ex-Salemerin Gioia Mansard berichteten von ihren Erfahrungen in Start-Up-Unternehmen. Dabei waren sich alle einig, dass es auch auf akademische Leistungen ankomme, um ein Start-up erfolgreich zu führen. Betonten aber dass es vielmehr um Leidenschaft, Motivation, Eigenverantwortung und Neugierde gehe. Die Leidenschaft, Probleme zu lösen sei ebenso wichtig, wie kommunikative Fähigkeiten. Schließlich müssten Investoren vom Projekt überzeugt werden, so Ferdinand Dansard. Louisenlund habe ihnen dafür die Skills mitgegeben, sagte Jan Wedemeyer. Die Gemeinschaft, die Chance sich kreativ und sportlich zu betätigen, Selbstständigkeit und die Übernahme von Verantwortung hätten alle gut aufs Leben vorbereitet.
In der Sporthalle schloss sich dann die Messe an. 20 Alt-Lunderinnen- und Lunder präsentieren hier Berufe und die Wege dorthin. Bei Dr. Martin Witt konnten sich die Schülerinnen und Schüler über das Jura-Studium informieren. Witt absolvierte 1997 sein Abitur in Louisenlund und arbeitet mittlerweile in der Anwaltskanzlei Brock Müller Ziegenbein. Zwar seien die Rechtswissenschaften mit einem langen Studium verbunden, der erfolgreiche Abschluss sei aber eine gute Basis auch für andere Berufe.
Weniger mit Gesetzestexten als mit Rezepten arbeitet Alexander Burg. Der gebürtige Amerikaner schloss seine Kochausbildung in Louisenlund ab und arbeitet mittlerweile in der „Fischdeel“ in Eckernförde. Es sei vor allem die Kreativität des Berufes, die ihn so fasziniere. Die Erfahrungen in der Großküche in Louisenlund seien sehr wichtig gewesen, sagt Alexander Burg und erinnert sich an die ungewöhnlichen Mengen, die für 500 Schülerinnen und Schüler gekocht werden mussten: „Zum Beispiel 150 Liter Bechamel-Sauce“, sagt er. Die Ausbildung zum Koch an der Berufsschule dauere drei Jahren, bei entsprechender Vorerfahrung könne man verkürzen, erläuterte Burg.
Weil sie Freude am Schreiben und Recherchieren hat, entschied sich Rixa Fürsen für den Beruf der Journalistin. Die 29-Jährige studierte in Maastricht und Berlin und besuchte die Axel-Springer-Schule. Nachdem sie für unterschiedliche Zeitungen und Magazine schrieb, erstellt sie jetzt Newsletter und politische Podcasts. „In der Louisenlunder Gemeinschaft mit den vielen Menschen habe ich meine sozialen Kompetenzen ausgebaut“, sagt sie. Vor allem neugierig zu sein und auf andere Menschen zuzugehen habe ihr auf dem Weg zum Journalismus geholfen.
Parallel zu der Messe fanden Key Notes statt, bei denen die Expertinnen und Experten ausführlicher ihre Karrierewege vorstellten.
Diese direkte Begegnung mit ehemaligen Lundern, die mit viel Herzblut dabei waren, verdeutlichte das breite Spektrum an Karrierewegen, die die Absolventinnen und Absolventen von Louisenlund einschlagen können. Ihre Bereitschaft, die jungen Lund-Schülerinnen und Schüler bei ihrer Berufswahl zu unterstützen, ist Ausdruck eines Netzwerkes, das trägt und von dem alle profitieren.
Das Berufsberatungsseminar war ein wertvoller Schritt für die Schülerinnen und Schüler, die gerade auf dem Weg sind, ihre eigene Zukunft zu gestalten – und gleichzeitig ein kraftvoller Beweis für die Stärke und den Zusammenhalt der Lund-Gemeinschaft über Generationen hinweg.